Typ-2-Diabetes wird oft erst spät erkannt, da die Krankheit sich schleichend entwickelt. Doch schon in der Vorstufe, dem Prädiabetes, lassen sich individuelle Risiken besser einschätzen. Neuere Studien zeigen, dass es unterschiedliche Subtypen von Prädiabetes gibt, die sich in Verlauf, Risiko und möglichen Folgeerkrankungen unterscheiden.
Was ist Prädiabetes?
Prädiabetes ist ein Warnsignal des Körpers – die Blutzuckerwerte sind bereits erhöht, aber noch nicht hoch genug für eine Diabetes-Diagnose.
🔹 Nüchtern-Blutzucker: 100 – 125 mg/dl
🔹 HbA1c-Wert: 5,7 – 6,4 %
🔹 Blutzucker 2 Stunden nach Zuckerbelastung: 140 – 199 mg/dl
Anfangs verursacht Prädiabetes keine Symptome, doch das Risiko, innerhalb weniger Jahre einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, ist erhöht.
6 Subtypen von Prädiabetes – Welche Rolle spielt Ihr Stoffwechsel?
Eine Langzeitstudie der Universität Tübingen untersuchte 900 Personen und entdeckte sechs verschiedene Prädiabetes-Subtypen.
Subtyp | BMI | Merkmale | Diabetesrisiko |
---|---|---|---|
Subtyp 1 | 26,8 | Übergewichtig, aber metabolisch gesund | Gering |
Subtyp 2 | 23,4 | Normalgewichtig, gesunder Stoffwechsel | Gering |
Subtyp 3 | 29,1 | Leicht adipös, zu geringe Insulinproduktion | Hoch |
Subtyp 4 | 31,5 | Adipös, aber gesunder Stoffwechsel | Gering |
Subtyp 5 | 34,4 | Hohe Leberfettwerte, starke Insulinresistenz | Sehr hoch |
Subtyp 6 | 34,9 | Viel Bauchfett, hohe Insulinproduktion | Hohes Risiko für Nierenschäden |
Besonders gefährdet sind die Subtypen 3, 5 und 6:
⚠ Subtyp 3: Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genug Insulin – eine Kombination aus Ausdauertraining und Kalorienreduktion kann helfen.
⚠ Subtyp 5: Hohe Insulinresistenz und viel Leberfett – eine gezielte Gewichtsabnahme kann das Diabetesrisiko senken.
⚠ Subtyp 6: Hohe Insulinproduktion kompensiert die Resistenz, aber mit erhöhtem Risiko für Nierenerkrankungen und hoher Sterblichkeit.
Warum ist die Einteilung in Subtypen wichtig?
Typ-2-Diabetes ist keine einheitliche Krankheit – manche Menschen sind übergewichtig, andere schlank, manche haben einen milden Verlauf, andere entwickeln schwere Folgeerkrankungen. Eine schwedische Studie hatte bereits 5 Subtypen des manifesten Diabetes identifiziert. Die neue Forschung zeigt, dass bereits im Prädiabetes-Stadium Unterschiede bestehen.
Wie lässt sich das Risiko senken?
Das frühzeitige Erkennen des persönlichen Prädiabetes-Subtyps kann helfen, die Entwicklung von Typ-2-Diabetes und Folgeerkrankungen zu verhindern. Besonders wichtig sind:
✔ Gewichtsmanagement – Bauchfett reduzieren, Leberfett abbauen
✔ Bewegung – Besonders für Subtypen mit Insulinresistenz entscheidend
✔ Ernährungsanpassung – Kalorienbewusste, zuckerarme Ernährung
Zukunft der Forschung
Ein Ziel der Wissenschaft ist es, die Diagnose der Prädiabetes-Subtypen so zu vereinfachen, dass sie direkt in der Hausarztpraxis erfolgen kann. Zudem sollen durch weitere Studien maßgeschneiderte Therapieempfehlungen entwickelt werden.
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