Du überlegst eine Selbsthilfegruppe zu gründen?
Prinzipiell hört sich das schwieriger an als es ist. Wirklich!
Als Moderator:in oder Leitung einer Selbsthilfegruppe muss man keine Fachfrau oder Fachmann sein. Das ist nicht die Aufgabe der Selbsthilfe.
Ihr gebt Betroffenen und möglicherweise auch Angehörigen einen sicheren Raum, damit diese sich austauschen können.
Dabei ist es egal wie groß die Gruppe ist. Viel wichtiger ist, dass die Mitglieder sich wohlfühlen und sich verstanden fühlen.
Eine Selbsthilfegruppe ist auch keine medizinische Veranstaltung, bei der wir Empfehlungen zu Therapien oder Medikamentengaben geben. Wir sprechen rein aus der eigenen Erfahrung heraus.
Wie gründe ich denn jetzt eine Gruppe?
- Um eine Gruppe zu gründen brauchst Du einen Raum wo Ihr Euch treffen könnt.
Unterstützung hierbei bekommt Ihr in der Regel von der örtlichen Selbsthilfekontaktstelle. Eventuell gibt es eine Klinik vor Ort, die Selbsthilfegruppen unterstützt. Auch die Kirchen sind hier oftmals sehr hilfsbereit. - Wenn Ihr einen Raum gefunden habt, steht ja meistens auch der schon der Tag und die Uhrzeit fest, wo Ihr die Treffen durchführt.
- Jetzt wäre es gut, wenn andere Betroffene davon erfahren, dass es die Selbsthilfegruppe gibt.
Hierzu könnt Ihr Eure örtliche Zeitung anfragen ob sie einen kleinen Bericht über die neue Gruppe veröffentlichen können.
Auch die örtliche Selbsthilfekontakstelle veröffentlicht in der eine Liste mit den Selbsthilfegruppen vor Ort.
Ihr könnt auch Flyer erstellen und diese bei Ärzten und Apotheken auslegen.
Zusätzlich könnt Ihr Euch bei unserem SHG Finder registrieren.
Nun bleibt Euch nur noch das erste Treffen abzuwarten.
Was sollte ich mitbringen?
Als Gruppenleitung ist es immer gut, wenn man sich für andere Menschen und deren Geschichten interessiert und offen für diese ist.
Kommunikativ solltest Du auf alle Fälle sein. Allerdings nicht so kommunikativ, dass andere nicht zu Wort kommen.
Interesse am Krankheitsbild Diabetes und den ganzen Begleiterkrankungen.
Angst vor einer Gruppe zu sprechen? Kein Problem. Das kann man lernen. Gerade wenn man sich etwas kennt, ist es einfacher.
Empathie ist ein Thema, was in der Selbsthilfe immer wichtig ist. Und natürlich sollte man auch kritikfähig sein. Einmal um dem Menschen in der Gruppe Feedback geben zu können aber auch um Feedback zu erhalten. Niemand ist perfekt.
Wie ist es bei der DiabetesHilfe Nord e.V.?
Viel einfacher.
Wir unterstützen Selbsthilfegruppen auf vielfältige Art und Weise.
Als Selbsthilfegruppe der DiabetesHilfe Nord e.V. helfen wir bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, bei der Werbung, bei der Suche nach Fachvorträgen und allem was dazu gehört.
Auch kannst Du zu Beginn bei einer anderen Selbsthilfegruppe "mitlaufen" und etwas Erfahrung sammeln.
Was habe ich davon, wenn ich Gruppenleitung bin?
Die Arbeit in der Selbsthilfe kann einem viel zurückgeben. Wie immer beim sozialen Engagement, bekommt man auch etwas von den Menschen zurück. Ein gutes Gefühl anderen helfen zu können. Aber man kann auch viel für sich selbst mitnehmen und sich weiterentwickeln.
Sei es die Angst vor Menschen zu sprechen, das Wissen um das eigene Krankheitsbild zu erweitern und natürlich auch bei uns in einem tollen Team mitzuwirken.
Wen kann ich ansprechen, wenn ich Interesse habe?
Unsere Geschäftsstelle mit Jessica Lenth ist die erste und beste Anlaufstelle, wenn es darum geht ob es was für Dich ist und wie wir unterstützen können.
Jessi ist per Mail unter jessica.lenth@diabeteshilfe-nord.de oder telefonisch unter 040 / 200 043 80 erreichbar.