LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults)

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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Neben den bekannten Diabetesformen wie Typ 1, Typ 2, Typ 3 und Schwangerschaftsdiabetes gibt es auch seltene Sonderformen – eine davon ist LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults). Diese Form des autoimmunbedingten Diabetes tritt erst im Erwachsenenalter auf und entwickelt sich langsamer als der klassische Typ-1-Diabetes. LADA wurde erstmals 1977 beschrieben und wird heute als spezielle Variante des Typ-1-Diabetes eingeordnet.

Wie wird LADA diagnostiziert?

Um LADA von anderen Diabetesformen abzugrenzen, müssen mindestens drei der folgenden Merkmale erfüllt sein:

  • Nachweis von mindestens einem diabetesspezifischen Antikörper
  • Langsamer Krankheitsverlauf ohne Ketose-Neigung*
  • Noch vorhandene Restproduktion von Insulin

Entstehung von LADA

Der zugrunde liegende Mechanismus ähnelt dem von Typ-1-Diabetes: Das Immunsystem greift irrtümlich die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an, wodurch die Insulinproduktion nach und nach abnimmt. Die Zerstörung der Langerhansschen Inselzellen ( Die Langerhans-Inseln (Langerhanssche Inseln oder Langerhans Zellen) sind Gewebeinseln in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Sie produzieren und sezernieren als endokriner Anteil der Pankreas verschiedene Hormone, in erster Linie Glukagon und Insulin, die den Blutzuckerspiegel regulieren) verläuft jedoch deutlich langsamer – statt über 5 bis 15 Jahre kann dieser Prozess bis zu 30 Jahre dauern.

Zusätzlich können Insulinresistenz und weitere Autoimmunerkrankungen auftreten, was LADA von anderen Diabetesformen abgrenzt.

Warum wird LADA oft spät erkannt?

Die Diagnose von LADA ist eine Herausforderung, da die Symptome oft unspezifisch sind und sich schleichend entwickeln. Häufig wird die Erkrankung zunächst fälschlicherweise als Typ-2-Diabetes eingestuft. Da ein erhöhter Blutzucker anfangs nur geringe Beschwerden verursacht, wird selten eine Antikörperbestimmung durchgeführt – ein entscheidender Test zur Erkennung von LADA.

Behandlung von LADA

Da sich LADA individuell unterschiedlich entwickelt, gibt es kein einheitliches Behandlungskonzept. Die Therapie orientiert sich meist an der Behandlung von Typ-1-Diabetes, das bedeutet:

  • Insulintherapie als wichtigste Maßnahme
  • In einigen Fällen Metformin oder Dipeptidyl-Peptidase-4-Hemmer (Gliptine), insbesondere wenn eine Insulinresistenz vorliegt

Die Behandlung wird individuell angepasst, um die bestmögliche Blutzuckerkontrolle zu gewährleisten.

Wer sollte sich testen lassen?

Eine Untersuchung auf LADA kann besonders sinnvoll sein für:

  • Normalgewichtige Erwachsene, die als Typ-2-Diabetiker diagnostiziert wurden
  • Menschen mit gestörter Glukosetoleranz, die zusätzlich an einer Autoimmunerkrankung leiden
  • Patienten, bei denen orale Antidiabetika nicht wirken

* Ketose ist ein Stoffwechselzustand, bei dem der Körper Fett statt Glukose zur Energiegewinnung nutzt. Sie tritt z. B. bei kohlenhydratarmer Ernährung oder bei Diabetes auf, wenn nicht genügend Insulin vorhanden ist, um Zucker in die Körperzellen zu transportieren.