Diabetes und Alkohol

Jessica Lenth
Jessica Lenth
10. Juni 2025
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Was du wissen musst 

Alkohol kann für Menschen mit Diabetes riskant sein, besonders für Diabetiker die Blutzucker senkende Medikamente nehmen, weil der Alkohol den Blutzuckerspiegel beeinflusst und das Risiko für Unterzuckerungen (Hypoglykämien) erhöht. Hier erfährst du, was in der Leber passiert, welche Gefahren bestehen und worauf du achten solltest

Was passiert in der Leber, wenn du Alkohol trinkst? 

Die Leber hat zwei wichtige Aufgaben

  1. Zucker (Glukose) ins Blut abgeben, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. 
  2. Alkohol abbauen, wenn du trinkst. 

Das Problem: Die Leber kann nicht beides gleichzeitig tun! 

Wenn du Alkohol trinkst, konzentriert sich die Leber auf den Alkoholabbau und stoppt die Zuckerfreisetzung. Dadurch kann dein Blutzucker stark absinken – vor allem, wenn du Insulin oder blutzuckersenkende Medikamente nimmst. 

Warum ist das gefährlich? 

1. Risiko für Unterzuckerung (Hypoglykämie) 

  • Die Gefahr einer Hypo besteht besonders nachts, wenn du vorher getrunken hast. 
  • Typische Symptome wie Zittern oder Schwindel können mit Alkoholvergiftung verwechselt werden. 
  • Im schlimmsten Fall kann es zu Bewusstlosigkeit oder einer lebensbedrohlichen Hypoglykämie kommen. 

2. Verzögerte Blutzuckerabfälle 

  • Alkohol kann den Blutzucker über mehrere Stunden senken – oft erst 6 bis 12 Stunden nach dem Trinken
  • Deshalb kann dein Blutzucker erst nach dem Schlafen gefährlich niedrig sein. 

3. Fehler bei der Blutzuckereinschätzung 

  • Alkohol beeinflusst das Bewusstsein, sodass du Hypo-Symptome schwerer erkennst
  • Freunde oder Barkeeper könnten denken, dass du einfach betrunken bist, obwohl du eigentlich Hilfe brauchst. 

Tipps für sicheres Trinken mit Diabetes 

Nie auf leeren Magen trinken 

  • Iss vorher eine Mahlzeit mit langsamen Kohlenhydraten (z. B. Vollkornbrot). 

Blutzucker regelmäßig kontrollieren 

  • Vor dem Trinken, währenddessen und vor dem Schlafengehen messen. Beachte das bei Bewegung, wie Tanzen, der Blutzucker allein schon stark absinken kann. 

Langsame Kohlenhydrate vor dem Schlafengehen essen 

  • Falls du getrunken hast, iss z. B. ein Vollkornbrot oder Joghurt mit Haferflocken, um einen Blutzuckerabfall in der Nacht zu verhindern. 

Nicht alleine trinken & Notfallhinweise geben 

  • Informiere Freunde darüber, dass du Diabetes hast – sie sollten wissen, dass Unterzucker Symptome einem Alkoholrausch ähneln können. 

Hypo-Notfallset mitnehmen 

  • Immer Traubenzucker oder Saft dabeihaben.  ACHTUNG! Bei einer akuten Unterzuckerung, die durch Alkohol ausgelöst wurde, hilft kein Glukagon (Notfallspray/Notfallspritze) mehr! In diesem Fall braucht es eine direkte Zuckerinfusion in die Vene, wenn selbst nichts mehr gegessen oder getrunken werden kann. 

Vorsicht mit Insulin! 

  • Möglicherweise musst du dein Basalinsulin anpassen – am besten vorher mit deinem Arzt besprechen. 

Alkoholika können unterschiedlich auf den Blutzucker auswirken 

Die Wahl der Alkoholart kann unterschiedliche Wirkungen auf den Blutzuckerverlauf haben.  

Bier & süße Cocktails können den Blutzucker wegen der hohen Kohlenhydratmenge erst ansteigen lassen, dann fällt er stark ab. 

Schnaps & harte Spirituosen (Wodka, Rum, Gin, Tequila) können direkt zu einem Absinken des Blutzuckers führen. 

Fazit: Mit Vorsicht genießen! 

Menschen mit Diabetes können Alkohol trinken, aber müssen vorsichtiger sein. Achte auf deinen Blutzucker, trinke in Maßen und sorge dafür, dass du in einer sicheren Umgebung bist. Alkohol und Insulin sind eine potentiell gefährliche Kombination, wenn du nicht vorbereitet bist! 

Falls du regelmäßig trinkst oder unsicher bist, sprich mit deinem Arzt oder Diabetologen.

Diabetes Tattoo & Piercing

Jessica Lenth
Jessica Lenth
10. Juni 2025
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Wenn du Diabetes hast und dir ein Tattoo oder ein Piercing stechen lassen möchtest, gibt es einige Dinge, auf die du achten solltest. Hier sind die wichtigsten Punkte:

1. Blutzuckereinstellung

  • Dein Blutzucker sollte gut eingestellt sein, bevor du dich tätowieren oder piercen lässt. Hohe Blutzuckerwerte können die Wundheilung verzögern und das Infektionsrisiko erhöhen.
  • Ein HbA1c-Wert unter 7,5 % wird oft als gute Voraussetzung angesehen.

2. Infektionsrisiko und Wundheilung

  • Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für Infektionen, weil Wunden langsamer heilen können.
  • Achte darauf, dass das Studio hygienisch arbeitet (sterile Nadeln, saubere Umgebung).
  • Besonders Stellen mit schlechter Durchblutung (z. B. Füße, Knöchel oder Schienbeine) sollten vermieden werden, da dort die Heilung erschwert sein kann.

3. Tattoo & Piercing-Pflege

  • Halte dich genau an die Pflegehinweise des Studios, um Infektionen zu vermeiden.
  • Wasche die Stelle regelmäßig mit einer milden antibakteriellen Seife und creme sie ein (bei Tattoos).
  • Beobachte die Wunde genau: Falls Rötungen, Schwellungen oder Eiter auftreten, solltest du sofort zum Arzt gehen.

4. Vorsicht bei bestimmten Körperstellen

  • Füße & Unterschenkel: Aufgrund des Risikos für Durchblutungsstörungen und Wundheilungsprobleme sollten Tattoos hier vermieden werden.
  • Stellen, an denen du Insulin spritzt oder einen Sensor/Pumpe trägst, sind ungeeignet, da das Tattoo dort beschädigt werden könnte oder die Haut empfindlicher ist.

5. Piercings & Blutzirkulation

  • Ohren, Nase oder Lippen sind in der Regel unproblematischer als Piercings an Stellen mit schlechter Durchblutung (z. B. Bauchnabel oder Intimbereich).
  • Falls du eine Infektion bekommst, könnte der Blutzucker stärker schwanken – also regelmäßiger messen!

Fazit

Mit einem gut eingestellten Blutzucker, sorgfältiger Hygiene und richtiger Pflege sind Tattoos und Piercings auch für Menschen mit Diabetes möglich. Wichtig ist, dass du ein seriöses Studio auswählst und auf eine gute Wundheilung achtest.

Diabetes Meine Erfahrung

Jessica Lenth
Jessica Lenth
10. Juni 2025
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Christian, 38  Hamburg

Essen und Trinken mit Typ1 Diabetes. 

Wer kennt es nicht? 

Man kommt von der Arbeit nach Hause und will sich nur mal schnell was zu essen machen und nicht lange kochen. 

Truhe auf, Pizza raus, nicht schnell auf der Verpackung nach den Kohlenhydraten geguckt und schon ist der Fehler passiert. 

Jeder kennt das Problem, man Spritzt für die angegebenen Kohlenhydrate und die Hypo lässt nicht lange auf sich warten. Beim nächsten Mal will man etwas schlauer sein und spritzt weniger, doch dann steigt der Blutzucker und man kann es sich nicht erklären. 

Meine Persönliche Erfahrung, hat gezeigt, dass ich für eine Pizza oder auch anderes sehr fettiges Essen einen Teil der errechneten Insulinmenge direkt zu Essen spritzen muss und einen weiteren Teil erst nach ca. 30-45 Minuten nach dem Essen. 

Bei jedem ist es individuell zu betrachten und kann nur durch ausprobieren herausgefunden werden, welcher Abstand der richtige ist. 

Bei Alkohol verhält es sich ähnlich, denn auch da ist es, dass jeder anders auf den Alkohol reagiert. Ich zum Beispiel, muss immer eine Kleinigkeit wie z.B. Nüsse oder Chips zu alkoholischen Getränken knabbern, um nicht in die Hypo zu rutschen, ein bekannter von mir, muss immer Insulin abgeben, wenn er etwas alkoholisches trinkt. 

Auch solltet ihr vorsichtig sein, wenn euer Blutzucker nach dem Genuss von Alkohol erstmal ansteigt, denn genau so schnell wie er steigt, sinkt er auch wieder, was ihr auch an dem Tag danach noch im Hinterkopf behalten solltet. Viele sprechen von dem Kater am Tag danach und ein Diabetiker spricht von Entgleisungen am Tag danach.

Möchtet Ihr eure Erfahrungen und Erlebnisse mit uns teilen schreibt uns unter

Info@diabeteshilfe-nord.de

Wir freuen uns auf eure E-Mail.

Unsere Partner

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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DMP für Typ 2 Diabetes

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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Für eine erfolgreiche Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 ist die aktive Beteiligung der Patienten entscheidend. Ein Disease-Management-Programm (DMP) für Diabetes unterstützt die Patienten, sich umfassend über ihre Erkrankung, mögliche Folgeerkrankungen und die täglichen Maßnahmen zur Diabetesbewältigung zu informieren.

Was ist ein Disease-Management-Programm (DMP)?

Das DMP Diabetes Typ 2 ist ein strukturiertes Programm, das Betroffenen hilft, den Diabetes langfristig zu managen. Es fördert ein gesundheitsbewusstes Leben und zeigt, wie man Komplikationen vermeiden kann. Jeder Patient, der mit Diabetes Typ 2 diagnostiziert wird, hat das Recht auf Teilnahme an einer Diabetes-Schulung, die Teil des DMP ist. Diese Programme wurden eingeführt, um chronisch Kranke bestmöglich zu unterstützen und ihre Lebensqualität und Lebenserwartung zu verbessern. Das Ziel ist es, den Betroffenen zu einem besseren Gesundheitsbewusstsein zu verhelfen.

Wie funktioniert das DMP?

Im Rahmen des DMP Diabetes Typ 2 gehen Patient, Arzt und die gesetzliche Krankenkasse einen Behandlungsvertrag ein. In diesem Vertrag verpflichten sich alle Beteiligten, ihren Teil für eine optimale Behandlung und Diabeteskontrolle zu leisten. Die Teilnahme ist freiwillig.

Das Programm umfasst:

  • Regelmäßige Arztbesuche
  • Schulungen zu den Themen Diabetes, Rauchen, Blutdruck und Ernährung
  • Diabetespass

Regelmäßige Untersuchungen im DMP

Im Rahmen des Programms finden regelmäßige Kontrolluntersuchungen statt, darunter:

  • Einmal jährlich: Bestimmung der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate eGFR)
  • Alle ein bis zwei Jahre: Augenuntersuchung (Netzhautuntersuchung zur Früherkennung von Retinopathie)
  • Mindestens einmal jährlich: Fußinspektion, Überprüfung auf Neuropathie und Durchblutungsstörungen
  • Vierteljährlich bis halbjährlich: Blutdruckmessung
  • Vierteljährlich bis halbjährlich: HbA1c-Wertbestimmung
  • Vierteljährlich oder häufiger: Untersuchung der Spritzstellen und Überprüfung der Injektionstechnik (bei insulinpflichtigen Patienten)

Diabetesschulungen für Typ 2

Diabetesschulungen werden in Praxen oder Kliniken von qualifizierten Diabetesberatern durchgeführt. In verschiedenen Modulen lernen die Patienten, wie sie ihren Diabetes bestmöglich in den Alltag integrieren und gesundheitliche Risiken vermeiden können. Die Schulungen beinhalten anschauliche Materialien, Arbeitsblätter und Vorträge. Sie sind in der Regel als Gruppenschulungen organisiert und decken eine Vielzahl von Themen ab, von Ernährung bis hin zu der richtigen Anwendung von Medikamenten.

Der Diabetespass – Ein unverzichtbarer Helfer

Der Diabetespass, auch als Gesundheitspass bekannt, ist ein wichtiges Instrument für die Vorsorge und Behandlung von Diabetes. Hier werden alle relevanten Gesundheitswerte und Arztbesuche verzeichnet, sodass Patienten und Ärzte jederzeit einen Überblick über den Krankheitsverlauf haben.

Prädiabetes – Die unterschätzte Vorstufe von Typ-2-Diabetes

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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Typ-2-Diabetes wird oft erst spät erkannt, da die Krankheit sich schleichend entwickelt. Doch schon in der Vorstufe, dem Prädiabetes, lassen sich individuelle Risiken besser einschätzen. Neuere Studien zeigen, dass es unterschiedliche Subtypen von Prädiabetes gibt, die sich in Verlauf, Risiko und möglichen Folgeerkrankungen unterscheiden.

Was ist Prädiabetes?

Prädiabetes ist ein Warnsignal des Körpers – die Blutzuckerwerte sind bereits erhöht, aber noch nicht hoch genug für eine Diabetes-Diagnose.

🔹 Nüchtern-Blutzucker: 100 – 125 mg/dl
🔹 HbA1c-Wert: 5,7 – 6,4 %
🔹 Blutzucker 2 Stunden nach Zuckerbelastung: 140 – 199 mg/dl

Anfangs verursacht Prädiabetes keine Symptome, doch das Risiko, innerhalb weniger Jahre einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, ist erhöht.

6 Subtypen von Prädiabetes – Welche Rolle spielt Ihr Stoffwechsel?

Eine Langzeitstudie der Universität Tübingen untersuchte 900 Personen und entdeckte sechs verschiedene Prädiabetes-Subtypen.

SubtypBMIMerkmaleDiabetesrisiko
Subtyp 126,8Übergewichtig, aber metabolisch gesundGering
Subtyp 223,4Normalgewichtig, gesunder StoffwechselGering
Subtyp 329,1Leicht adipös, zu geringe InsulinproduktionHoch
Subtyp 431,5Adipös, aber gesunder StoffwechselGering
Subtyp 534,4Hohe Leberfettwerte, starke InsulinresistenzSehr hoch
Subtyp 634,9Viel Bauchfett, hohe InsulinproduktionHohes Risiko für Nierenschäden

Besonders gefährdet sind die Subtypen 3, 5 und 6:
Subtyp 3: Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genug Insulin – eine Kombination aus Ausdauertraining und Kalorienreduktion kann helfen.
Subtyp 5: Hohe Insulinresistenz und viel Leberfett – eine gezielte Gewichtsabnahme kann das Diabetesrisiko senken.
Subtyp 6: Hohe Insulinproduktion kompensiert die Resistenz, aber mit erhöhtem Risiko für Nierenerkrankungen und hoher Sterblichkeit.

Warum ist die Einteilung in Subtypen wichtig?

Typ-2-Diabetes ist keine einheitliche Krankheit – manche Menschen sind übergewichtig, andere schlank, manche haben einen milden Verlauf, andere entwickeln schwere Folgeerkrankungen. Eine schwedische Studie hatte bereits 5 Subtypen des manifesten Diabetes identifiziert. Die neue Forschung zeigt, dass bereits im Prädiabetes-Stadium Unterschiede bestehen.

Wie lässt sich das Risiko senken?

Das frühzeitige Erkennen des persönlichen Prädiabetes-Subtyps kann helfen, die Entwicklung von Typ-2-Diabetes und Folgeerkrankungen zu verhindern. Besonders wichtig sind:

Gewichtsmanagement – Bauchfett reduzieren, Leberfett abbauen
Bewegung – Besonders für Subtypen mit Insulinresistenz entscheidend
Ernährungsanpassung – Kalorienbewusste, zuckerarme Ernährung

Zukunft der Forschung

Ein Ziel der Wissenschaft ist es, die Diagnose der Prädiabetes-Subtypen so zu vereinfachen, dass sie direkt in der Hausarztpraxis erfolgen kann. Zudem sollen durch weitere Studien maßgeschneiderte Therapieempfehlungen entwickelt werden.

👉 Frühzeitig handeln kann helfen, Typ-2-Diabetes zu verhindern!

Schwangerschaftsdiabetes – Ein häufig unterschätztes Risiko

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes, zählt zu den häufigsten Komplikationen während der Schwangerschaft. Er entsteht, wenn der Körper der werdenden Mutter nicht mehr ausreichend Insulin produziert, um den veränderten Stoffwechselbedarf zu decken. Die Folge sind erhöhte Blutzuckerwerte, die sowohl für die Mutter als auch für das Baby Risiken mit sich bringen können.

Wie entsteht Schwangerschaftsdiabetes?

Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt, wodurch die Insulinempfindlichkeit der Zellen abnimmt. Normalerweise kann der Körper diesen Effekt durch eine erhöhte Insulinausschüttung ausgleichen. Ist dies nicht der Fall, steigen die Blutzuckerwerte an – es entsteht ein Gestationsdiabetes.

Nach der Geburt normalisieren sich die Werte meist wieder. Allerdings entwickelt etwa jede zweite betroffene Frau innerhalb von zehn Jahren einen Typ-2-Diabetes.

Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes

Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko für eine Gestationsdiabetes-Diagnose:

Übergewicht
Bluthochdruck
Diabetes Typ 2 in der Familie
Zucker im Urin
Vorheriges Kind wog über 4.000 g
Schwangerschaft im höheren Alter

Warum ist Schwangerschaftsdiabetes gefährlich?

Gestationsdiabetes verursacht keine typischen Symptome, kann aber zu Komplikationen führen:

👶 Beim Kind:

  • Übermäßiges Wachstum (Makrosomie)
  • Erhöhtes Geburtsgewicht
  • Risiko für Geburtsverletzungen
  • Unterzuckerungen nach der Geburt
  • Höheres Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes im späteren Leben

🤰 Bei der Mutter:

  • Bluthochdruck und Präeklampsie
  • Erhöhte Eiweißausscheidung
  • Erhöhtes Risiko für Kaiserschnitt
  • Langfristig erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes

Gut zu wissen: Schwangerschaftsdiabetes führt nicht zu kindlichen Fehlbildungen.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes erkannt?

Ein Glukosetoleranztest (GTT) zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche hilft, Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu diagnostizieren:

1️⃣ 50-g-Glukose-Suchtest (Glucose Challenge Test, GCT)

  • Die Schwangere trinkt eine Glukoselösung
  • Nach 1 Stunde wird der Blutzuckerwert gemessen
  • Wert über 200 mg/dl = Gestationsdiabetes bestätigt
  • Werte zwischen 135–200 mg/dl → weiterführender Test nötig

2️⃣ 75-g-Oraler Glukosetoleranztest (OGTT)

  • Messung des Blutzuckers nach Nüchternwert, 1 Stunde und 2 Stunden
  • Mindestens ein erhöhter Wert = Schwangerschaftsdiabetes

Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes

Die Therapie besteht aus:

🥗 Ernährungsumstellung – Reduktion von Zucker & Fett, ausgewogene Ernährung
🚶 Bewegung – Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen
💉 Insulintherapie – Falls notwendig, um die Blutzuckerwerte zu stabilisieren

Wichtig: Nach der Geburt verschwinden die erhöhten Blutzuckerwerte meist von selbst. Dennoch sollten Mütter ihr Diabetesrisiko im Blick behalten und regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.

MODY-Diabetes – Eine seltene, erbliche Form des Diabetes

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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MODY-Diabetes (Maturity Onset Diabetes of the Young) ist eine seltene Form von Typ-3-Diabetes, die aufgrund spezifischer Genveränderungen der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse entsteht. Trotz Ähnlichkeiten mit Typ-2-Diabetes unterscheidet sich MODY in seinen Ursachen und tritt bereits im Kindes- oder Jugendalter auf – oft ohne die typischen Merkmale wie Übergewicht oder Autoimmunreaktionen.

Schätzungen zufolge macht MODY etwa 1–2 % aller Diabetesfälle aus. Die Erkrankung wird vererbt, sodass sie in betroffenen Familien über Generationen hinweg gehäuft auftreten kann.

Die verschiedenen MODY-Typen

Je nach genetischer Mutation unterscheidet man verschiedene MODY-Formen, die sich in Verlauf und Therapie unterscheiden:

MODY-TypMerkmale
MODY 1 (Mutation auf Chromosom 20)Ähnelt MODY 3, tritt aber später auf und ist seltener.
MODY 2 (Mutation auf Chromosom 7)Beginnt oft schon im Kindesalter, verläuft mild, meist reicht eine Therapie mit Bewegung und Diät.
MODY 3 (Mutation auf Chromosom 12)Häufigste Form, tritt meist um das 14. Lebensjahr auf, oft schwerer Verlauf, erfordert früh Medikamente oder Insulin.
MODY 4Ähnelt MODY 2 mit leicht erhöhten Blutzuckerwerten und mildem Krankheitsverlauf.
MODY 5Vergleichbar mit MODY 1.
Weitere MODY-FormenBislang sind bis zu 14 verschiedene MODY-Typen bekannt (Stand 2019).

Wie wird MODY vererbt?

MODY entsteht durch Genmutationen und wird dominant vererbt. Das bedeutet: Ist ein Elternteil betroffen, besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder die Erkrankung entwickeln.

Wann sollte ein MODY-Diabetes in Betracht gezogen werden?

Da MODY oft falsch als Typ-1- oder Typ-2-Diabetes diagnostiziert wird, sollten Familienmitglieder von Betroffenen besonders aufmerksam sein. Hinweise auf MODY sind:

  • Erhöhte Blutzuckerwerte ohne typische Diabetes-Antikörper
  • Schlanke Patienten ohne Insulinresistenz
  • Diabetesfälle über mehrere Generationen in der Familie
Warum ist eine korrekte Diagnose wichtig?

Viele MODY-Betroffene benötigen kein Insulin. Stattdessen kann der Blutzucker häufig mit einer angepassten Ernährung und oralen Antidiabetika reguliert werden. Eine frühzeitige Diagnose kann somit unnötige Insulintherapien vermeiden und eine gezieltere Behandlung ermöglichen.

Typ-3-Diabetes – Die seltene, aber oft übersehene Diabetesform

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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Die meisten Menschen kennen Diabetes Typ 1 und Typ 2, doch es gibt auch weniger bekannte Varianten. Typ-3-Diabetes fasst verschiedene Sonderformen des Diabetes zusammen, die durch genetische Defekte, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Hormonstörungen, Virusinfektionen, Medikamente oder andere äußere Einflüsse entstehen können.

Tatsächlich tritt Typ-3-Diabetes häufiger auf als Typ-1-Diabetes – wird aber oft falsch als Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Das liegt daran, dass seine Ursachen nicht mit Alter oder Lebensstil zusammenhängen, sondern durch andere medizinische Faktoren ausgelöst werden.

Symptome von Typ-3-Diabetes

Die Beschwerden ähneln denen der klassischen Diabetesformen:

  • Dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Erhöhtes Risiko für schwere Folgeerkrankungen
  • Allgemeine Symptome wie häufiges Wasserlassen, starker Durst, Müdigkeit oder Infektanfälligkeit

Die verschiedenen Unterformen des Typ-3-Diabetes

Typ-3-Diabetes wird in mehrere Untergruppen eingeteilt, je nach seiner spezifischen Ursache:

FormUrsache
Typ-3a-Diabetes (MODY)Gendefekte in den Betazellen
Typ-3b-DiabetesGendefekte in der Insulinwirkung
Typ-3c-Diabetes (Pankreasdiabetes)Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Typ-3d-DiabetesGestörte Hormonproduktion
Typ-3e-DiabetesChemikalien und Medikamente
Typ-3f-DiabetesVirale Infektionen
Typ-3g-DiabetesAutoimmunerkrankungen
Typ-3h-DiabetesGenetische Syndrome

Typ-3c-Diabetes – Die häufigste Form

Die häufigste Unterform ist der Typ-3c-Diabetes (Pankreasdiabetes). Er entsteht durch Erkrankungen oder Schäden an der Bauchspeicheldrüse, beispielsweise durch:

  • Chronische oder akute Entzündungen (z. B. durch Gallensteine oder Alkoholkonsum)
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
  • Mukoviszidose oder Eisenspeicherkrankheit
  • Operative Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse

In vielen Fällen entwickelt sich Typ-3c-Diabetes, wenn die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden oder das Organ teilweise entfernt wird. Dies kann dazu führen, dass nicht nur Insulin, sondern auch wichtige Verdauungshormone fehlen.

Behandlung von Typ-3-Diabetes

Die Therapie hängt von der Ursache und dem Grad der Bauchspeicheldrüsenschädigung ab:

  • Bei vollständiger Entfernung der Bauchspeicheldrüse ist eine Insulintherapie erforderlich (ähnlich wie bei Typ-1-Diabetes).
  • Bei anderen Formen, wie z. B. Diabetes durch Mukoviszidose oder Eisenspeicherkrankheit, kann die Behandlung ähnlich wie bei Typ-2-Diabetes erfolgen.
  • Bei Diabetes infolge von Bauchspeicheldrüsenkrebs benötigen die meisten Patienten frühzeitig eine Insulintherapie.

Ziele der Behandlung

Menschen mit Typ-3-Diabetes benötigen eine individuell angepasste Therapie, die ihre spezielle Situation berücksichtigt. Neben einer guten Blutzuckereinstellung liegt der Fokus darauf:

  • Mangelernährung zu vermeiden
  • Episoden von Unter- oder Überzuckerung (Hypoglykämie / Hyperglykämie) zu verhindern
  • Die Lebensqualität durch eine patientenzentrierte Betreuung zu verbessern

Blutzucker-Zielwerte für Typ-3-Diabetes

  • Nüchtern & vor dem Essen: 100–120 mg/dl
  • 1 Stunde nach dem Essen: ≤ 180 mg/dl

Fazit

Typ-3-Diabetes ist vielfältig und oft schwer zu diagnostizieren. Die Behandlung orientiert sich meist an den klassischen Diabetesformen, erfordert aber oft eine genauere Anpassung. Eine rechtzeitige Erkennung und gezielte Therapie sind entscheidend, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults)

Jessica Lenth
Jessica Lenth
16. März 2025
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Neben den bekannten Diabetesformen wie Typ 1, Typ 2, Typ 3 und Schwangerschaftsdiabetes gibt es auch seltene Sonderformen – eine davon ist LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults). Diese Form des autoimmunbedingten Diabetes tritt erst im Erwachsenenalter auf und entwickelt sich langsamer als der klassische Typ-1-Diabetes. LADA wurde erstmals 1977 beschrieben und wird heute als spezielle Variante des Typ-1-Diabetes eingeordnet.

Wie wird LADA diagnostiziert?

Um LADA von anderen Diabetesformen abzugrenzen, müssen mindestens drei der folgenden Merkmale erfüllt sein:

  • Nachweis von mindestens einem diabetesspezifischen Antikörper
  • Langsamer Krankheitsverlauf ohne Ketose-Neigung*
  • Noch vorhandene Restproduktion von Insulin

Entstehung von LADA

Der zugrunde liegende Mechanismus ähnelt dem von Typ-1-Diabetes: Das Immunsystem greift irrtümlich die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an, wodurch die Insulinproduktion nach und nach abnimmt. Die Zerstörung der Langerhansschen Inselzellen ( Die Langerhans-Inseln (Langerhanssche Inseln oder Langerhans Zellen) sind Gewebeinseln in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Sie produzieren und sezernieren als endokriner Anteil der Pankreas verschiedene Hormone, in erster Linie Glukagon und Insulin, die den Blutzuckerspiegel regulieren) verläuft jedoch deutlich langsamer – statt über 5 bis 15 Jahre kann dieser Prozess bis zu 30 Jahre dauern.

Zusätzlich können Insulinresistenz und weitere Autoimmunerkrankungen auftreten, was LADA von anderen Diabetesformen abgrenzt.

Warum wird LADA oft spät erkannt?

Die Diagnose von LADA ist eine Herausforderung, da die Symptome oft unspezifisch sind und sich schleichend entwickeln. Häufig wird die Erkrankung zunächst fälschlicherweise als Typ-2-Diabetes eingestuft. Da ein erhöhter Blutzucker anfangs nur geringe Beschwerden verursacht, wird selten eine Antikörperbestimmung durchgeführt – ein entscheidender Test zur Erkennung von LADA.

Behandlung von LADA

Da sich LADA individuell unterschiedlich entwickelt, gibt es kein einheitliches Behandlungskonzept. Die Therapie orientiert sich meist an der Behandlung von Typ-1-Diabetes, das bedeutet:

  • Insulintherapie als wichtigste Maßnahme
  • In einigen Fällen Metformin oder Dipeptidyl-Peptidase-4-Hemmer (Gliptine), insbesondere wenn eine Insulinresistenz vorliegt

Die Behandlung wird individuell angepasst, um die bestmögliche Blutzuckerkontrolle zu gewährleisten.

Wer sollte sich testen lassen?

Eine Untersuchung auf LADA kann besonders sinnvoll sein für:

  • Normalgewichtige Erwachsene, die als Typ-2-Diabetiker diagnostiziert wurden
  • Menschen mit gestörter Glukosetoleranz, die zusätzlich an einer Autoimmunerkrankung leiden
  • Patienten, bei denen orale Antidiabetika nicht wirken

* Ketose ist ein Stoffwechselzustand, bei dem der Körper Fett statt Glukose zur Energiegewinnung nutzt. Sie tritt z. B. bei kohlenhydratarmer Ernährung oder bei Diabetes auf, wenn nicht genügend Insulin vorhanden ist, um Zucker in die Körperzellen zu transportieren.